Signifikant mehr Erfolg mit Erkenntnissen aus der Hirnforschung in Verkauf, Kommunikation und Sprachenlernen
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NLP–Ansätze

Die neurolinguistische Programmierung (NLP) wurde von dem damaligen Mathematikstudenten und späteren Psychologen Richard Bandler [7]und dem Linguisten John Grinder entwickelt. Grinder war zeitweise Assistent bei Gregory Bateson, dem ebenfalls ein Einfluss auf das NLP nachgesagt wird. Bateson distanzierte sich jedoch bald vehement von Grinder und Bandler.

Bandler und Grinder interessierten sich insbesondere für drei Therapeuten unterschiedlicher Ausrichtung, die zu ihrer Zeit ausnehmend erfolgreich waren, und versuchten, in deren Vorgehensweise herauszufinden, was sie in ihren Therapiegebieten so erfolgreich sein ließ: den Gestalttherapeuten Fritz Perls, die Familientherapeutin Virginia Satir und den Hypnotherapeuten Milton H. Erickson. Bandler und Grinder analysierten die Sprache und die Körpersprache dieser drei Therapeuten und versuchten, aus deren Vorgehen bestimmte Interventions–techniken herauszufiltern, die zusammen mit Erkenntnissen aus der Linguistik zum Grundstock der ersten NLP–Schule wurden. Die Werkzeuge des NLP werden seither vor allem außerhalb des akademischen Lehrbetriebes weiterentwickelt und laufend ergänzt. Anfang der 1980er Jahre wurde die NLP auch in Europa populär, und es entstanden konkurrierende Ausbildungsinstitute mit verschiedenen Abschlüssen. Später wurden die Ausbildungsinhalte und die Ausbildungsdauer über nationale Verbände festgeschrieben.

NLP–Anwender gehen davon aus, dass es möglich und sinnvoll ist, einzelne Methoden aus unterschiedlichen psychologischen Schulen isoliert voneinander zu erlernen und gezielt zur Verbesserung von Kommunikation einzusetzen. Hierbei wird deutlich, dass die NLP kein in sich geschlossenes Lehrsystem darstellt. Den so genannten „NLP–Formaten“ ist gemeinsam, dass sie sich an der Stärkung von inneren Ressourcen orientieren, den Schwerpunkt in die Aufarbeitung der Vergangenheit des Klienten setzen, mit besonderem Augenmerk auf Veränderungsarbeit in den kritischen Bereichen (Interventionen, z.B. HistoryChange, Neuprägung). Ressourcenstärkung dient zur Überwindung von Problemen, Schwellenängsten, Blockaden oder Störungen. Ergänzend hierzu wird großer Wert auf eine humanistische Haltung des Beraters in der Arbeit mit Klienten gelegt.

Der Klient kann mit Hilfe von NLP–Formaten auch in eine leichte Trance (ohne bewusstseinserweiternde Elemente) geführt werden und in dieser Entspannung innere Bilder oder Gefühle betrachten. Das hängt vom Ziel der Intervention und von den vorhandenen Ressourcen der Beteiligten (Berater und Klient) ab. Die wichtigsten Bestandteile im laufenden Prozess sind die Autosuggestion, das Dissoziieren, das Ankern und das Reframing.

Die eigentliche Arbeit in der Beratung läuft entlang klar vorgegebener Handlungs– und Gesprächsformeln ab. Ein sog. „NLP–Format“ enthält somit Anweisungen, die den Beratungsprozess qualifizieren.

Die Vielzahl der möglichen Vorgehensweisen innerhalb der NLP unterscheidet die „Methode“ auch grundsätzlich von anderen therapeutischen Vorgehensweisen. Viele NLP–Formate entstammen klassischen Therapieformen oder sind in jahrelanger Arbeit durch sog. Modellierung (auch Benchmark oder Kopieren genannt) entstanden. So gibt es Modelle zur positiven Umdeutung von Wahrnehmungen, zur Zielfindung, zum Ankern (auch klassische Konditionierung genannt), zur Veränderung von Submodalitäten (gedanklicher Muster zur Erinnerung von wichtigen Vorgängen) und Arbeit mit gegebenen bzw. projizierten Abläufen in der Gedankenwelt oder dem realen Erleben des Klienten sowie verschiedene Strategiemodelle, mit denen Benchmarking oder Ideenfindung erlernt werden.

Der Begriff „Programmieren“ versteht sich innerhalb der NLP nicht als manipulativ, da sämtliche Interventionen unter Abfrage der ethischen und moralischen Werte des Klienten abgestimmt werden. Dies geschieht, gerade weil sich NLP–Trainer durchaus der Tatsache bewusst sind, dass sich das Instrumentarium für manipulative Veränderungen beim Klienten eignen könnte, die diesem nicht bewusst sind. Solche unbewussten Manipulationen, die etwa Ziel von Verkaufsgesprächen oder Verhandlungen sein könnten (s. Verkaufs–psychologie), versucht NLP durch ethische Standards zu vermeiden. Die Absicht besteht vielmehr darin, Klienten und Klientinnen zu helfen, sich gegenüber Programmen, die normalerweise unbewusst ablaufen, zu emanzipieren und damit ihre Lebensqualität zu steigern.

Als zentrale Grundannahme des NLP gilt, dass innere Vorgänge und innere Wahrnehmung des Menschen gleichgesetzt werden und dass zur Diagnose psychologischer Störungen die Befunde aus einer Befragung des Klienten verwendet werden.

Die Prägung (‚Lerntyp‘) hat Auswirkungen darauf, wie viel Information bei einer Ansprache ankommt bzw. verloren geht. Klänge (z. B. Wörter), Bilder, Gerüche, Geschmacksempfindungen oder Gesten sind bei Menschen durch die Erfahrung miteinander verknüpft. So kann der Klang einer bestimmten Türklingel beispielsweise mit Erinnerungen an ein damit verbundenes Ereignis verknüpft sein, welches schon lange zurückliegt. Die vorgegebene Prägung als Lerntyp bedarf der Ergänzung durch spezifische Lernstrategien.

Derartige Gedankenverknüpfungen werden mit der Technik des Ankern hergestellt. Damit knüpft der NLP–Anwender bewusst neue emotionale Konnotationen oder nutzt bereits vorhandene. Nicht nur Gedanken lassen sich so für die therapeutische Arbeit nutzen, sondern auch Gefühle. Werden bei Glücksgefühlen bewusst bestimmte Bewegungen oder Gesten eingeübt, so lassen sich diese Gefühle später mit diesen Bewegungen oder Gesten wieder aktivieren.

Beispiel aus der Praxis:
Einen Vorbehalt auflösen: Eine Person bekommt ein Geschenk und freut sich darüber. Die Freude kann jedoch beeinträchtigt sein, wenn die beschenkte Person annimmt, dass der Schenkende an das Geschenk Erwartungen knüpft (beispielsweise auf Gegenleistungen). Durch diesen inneren Vorbehalt entstehen Blockierungen, die im Rahmen einer NLP–Beratung dadurch aufgehoben werden (können), dass der Klient gemeinsam mit dem NLP–Berater die Inhalte seiner inneren Bilder sich bewusst macht und dann gezielt verändert, angeregt durch entsprechende Fragen und Vorschläge des Beraters. Der Klient bleibt dabei stets für seine Lösung selbst verantwortlich. Das Herstellen einer vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre, die Anwendung respektvoller Fragetechniken unter Berücksichtigung sogenannter „Submodalitäten“ (Denk–/Sprachmuster), sowie die introspektive Betrachtung der geistigen Bilder des Klienten und die Anwendung geeigneter NLP–Formate zur Klärung der Erwartungsspannung sind Gegenstand der speziellen NLP–Ausbildung, die ich genossen habe.

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